Geflügelpest

Zur Geflügelgrippe

            Noch so ein Beitrag zum Thema Geflügelgrippe?

                                 „Nicht wirklich“.

    Ich möchte mich nicht darüber äußern ob sie schon da ist, noch kommt, oder schon immer da war und nur nicht nachgewiesen wurde, sondern zu den Problemen und Ängsten der Tierhalter insbesondere der Katzen und Hundebesitzer.

Nach dem ersten Fund einer mit H5N1 infizierten Katze in Deutschland brach offensichtlich eine große Panik bei den Tierhaltern aus, die sich fragten, wie sie die auf sie zukommenden Regelungen ( Hausarrest für Katzen und Leinenzwang für Hunde) umsetzen könnten.

Das Problem der Geflügelgrippe scheint über Nacht zu uns gekommen zu sein und man zeigt sich ratlos und auch ein wenig hysterisch.

Seit nahezu einem Jahrzehnt ist das Virus der Geflügelgrippe bekannt. Unsere Kuscheltiger können sich unter bestimmten Umständen anstecken - das Risiko ist aber relativ gering.

Es erscheint mir wenig hilfreich zu sein über die Verdrängungstrategie zu philosophieren, daher möchte ich einige praktische Ratschläge für alle leidgeprüften Frauchen und Herrchen vermitteln, die befürchten gemeinsam mit ihrem Haustier auf der Couch eines Therapeuten zu landen.

 Zunächst das Thema „Freigänger“

Eine Katze, die sich überwiegend im Freien aufhält ist für die Katzenbesitzer meist ein problemloses Haustier.

Psychische Störungen sind selten, die Wohnung riecht wegen der ausgelagerten Toiletten nicht, Futter besorgt sie sich auch zum Teil außerhalb der Wohnung und hält damit auch noch die häusliche Umgebung „ ungezieferfrei“.

 Nachteile dieser ursprünglichsten Form der Katzenhaltung zeigen sich erst bei Erkrankungen oder Unfällen. Aus medizinischen Gründen musste schon so mancher „Prügelknabe“- mit einem Halskragen versehen- das Haus hüten, oder sich, durch eine Infektion geschwächt, in das heimische Körbchen kuscheln. Durch den krankheitsbedingten Schwächezustand ist der verordnete Hausarrest meist kein größeres Problem für den Tierhalter- aber wehe, wenn sich die Mieze etwas erholt hat. Häufig endet der Stress für den Besitzer erst mit der vorzeitigen Aufhebung der Krankschreibung.

Sie sehen, nicht nur die drohende Vogelgrippe, sondern auch Krankheiten könnten ein guter Anlass zu einem Stubentraining sein.

Dehnen Sie hierfür zunächst schrittweise die Zeiten aus, in der die Katze im Haus bleiben soll. Als Ausgleich für den Freiheitsentzug müssen sie sich kreativ und nach Ihrem persönlichen Zeitbudget einiges einfallen lassen, womit Ihre Katze beschäftigt werden könnte. Es ist sicherlich keine Lösung sie in der Wohnung echte Mäuse jagen zu lassen, aber wie wäre es mit Futtersuchspielen?

Kein ständig gefüllter Futternapf, sondern variabel verstecktes Trockenfutter oder im Tierbedarf erhältlichen Spielbälle, die beim Rollen kleine Trockenfutterkugeln herausfallen lassen, können eine hungrige Katze über einen längeren Zeitraum beschäftigen.

 Mitbringsel mit „ Außengerüchen“, wie Einkaufstüten aus Papier und Kartons fördern den Erforschungsdrang.
 Ein gemütlicher Aussichtsplatz auf einem breiten, möglichst blumentopflosen, weich gepolsterten Fensterbrett ermöglicht zumindest die Beobachtung der potentiellen Opfer.Wussten Sie, dass eine Katze außerhalb der Wohnung ihre Kot- und Urinausscheidungen stets an getrennten Stellen absetzt? Speziell bei inhaftierten Freigängern kann in Ermangelung der natürlichen Toilette ein Unsauberkeitsproblem auftreten. Ich halte daher die Klo- Frage für außerordentlich wichtig.

Stellen Sie unbedingt zwei Toiletten ( Abstand!!!) zur Verfügung. Die Katze sollte bei ihren Ausscheidungen stets ungestört sein.

Toilettenstandorte in unruhiger Umgebung ( z.B. neben der Waschmaschine) sind völlig ungeeignet. Beachten Sie diese Punkte, so wird es Ihnen hoffentlich nicht „stinken“ Mieze einzusperren.

Wasserstelle und Freßbereich sind ebenfalls zu trennen und gehören natürlich nie in die Nähe der Katzenklos- Sie essen ja auch nicht auf Ihrer Toilette!

Durch die räumliche Trennung von Klo, Wasser- und Freßplatz vergrößern Sie auch in gewissem Umfang den Aktionsradius. Als Wasserspender ist ein Zimmerbrunnen übrigens wesentlich interessanter als ein langweiliger Wassernapf. Leider sind die meisten Wohnungen wenig nach den Bedürfnissen der sehr beweglichen Hauskatzen eingerichtet. Wenn Sie nicht viel Zeit in Katzenspiele investieren möchten, könnte dieses durch eine Ebenenerweiterung- Regale, Versteckmöglichkeiten (Nischen), Klettergerüste und Spielzeug zum Fangen teilweise ausgeglichen werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und es gibt einige gute Bücher mit Gestaltungsratschlägen.

 Und was ist mit dem sportlichen, frei laufenden Hund?

 In zunehmendem Maße werden neben den ausgewiesenen Hundeauslaufgebieten auch die ehemaligen Grenzstreifen zum tagtäglichen „Gassigang“ genutzt.
Hier trifft man sich mit anderen Hundehaltern, joggt oder fährt Fahrrad und ermöglicht seinem Vierbeiner nicht nur dem Bewegungsdrang nachzugehen, sondern auch noch den überaus wichtigen Sozialkontakt zu anderen Artgenossen.

Sollte uns Hundehaltern jedoch der Leinenzwang ( überall!) auferlegt werden- was dann?

Ich weiß nicht, wie sportlich Sie sind- ich kann jedenfalls nicht joggend mit dem Tempo meines Hundes mithalten.

Eine Alternative wäre Rad fahren mit dem angeleinten Hund. Es erfordert jedoch für alle Beteiligten einiges Training und kann mit so manchem schmerzhaftem Sturz enden. Tipp: Schließen Sie vorher für sich eine Unfallversicherung ab!

 

 

Üben Sie mit dem ausgepowerten Hund, wenn Sie die Absicht haben auch noch in die Pedalen treten zu wollen.

Der Hund sollte daran gewöhnt werden nur auf einer Seite zu laufen, da Sie sonst saltogefährdet wären. Die rechte Seite am Rad ermöglicht Ihnen auch das gefahrlosere Fahren auf Straßen. Nehmen Sie die Leine locker in die rechte Hand und scheuen Sie sich nicht, sie in gefährlichen Situationen ( andere Hunde, plötzlich verspürte Notdurft) sofort fallen zu lassen. Wie bei allen Übungen kleine Schritte wählen: kurze Strecken, zunächst ohne Ablenkungen- dann Ablenkung steigern, das Tempo dem Hund immer angepasst und so weiter. Aber Vorsicht: Rad fahren kann in kurzer Zeit einen Bodybuilding-Hund aus Ihrem Liebling machen, der Sie nach einer ausgiebigen Tour „ fragt“ was Sie anschließend mit ihm zu unternehmen gedenken.

Ein Feldfreilauf beinhaltet auch viel Nasenarbeit
( geistige Auslastung), die Sie zum Beispiel durch Fährtenarbeit ausgleichen könnten. Auch Suchspiele und Apportierübungen fordern viel Energie und können den fehlenden Auslauf vielleicht etwas mildern. Trainieren Sie ruhig auch noch einmal den Grundgehorsam. Beherrscht sie/ er - werden Sie erwidern-

wirklich???

 Kennen Sie noch alle Mathe-Formeln aus der Schulzeit? Auch Leinenführigkeit kann genauso wie nicht benötigte Formeln verlernt werden, wenn der Hund selten an der Leine geführt wird - und zerren an der Leine war doch schon in der Welpen- und Junghundphase nervend?

In der Zeit eines „grippebegingten“ Leinenzwanges haben Sie die Gelegenheit einige Grundübungen aufzufrischen, denn Sie sollten sich nicht auf den Lorbeeren aus „Bellos“ Junghundphase ausruhen!

Halten Sie Ihren Hund am heimischen Futternapf kurz, so sparen Sie Kalorien für die Belohnungshäppchen ( für eine positive Bestärkung) auf den Spaziergängen ein. Sollten Sie einen sehr aktiven Hund haben, dessen Temperament kaum durch Ersatzübungen zu bändigen ist, empfiehlt sich zudem ein kalorienreduziertes Futter.

 Es gibt unzählige Kunststücke, welche die körperliche und geistige Auslastung fördern- auch hierfür gibt es zahllose interessante Bücher.

Freuen Sie sich dann auf die Aufhebung eines Leinenzwanges, denn Ihr Hund hat in der Zeit vielleicht die Festplatte seines Gehirn reorganisiert oder neue Programme eingespielt: Er läuft brav neben Ihnen an der Leine, kommt sofort auf Ruf, jagt kein Wild über die Felder, belästigt ( und mobbt) keine anderen Hunde und Menschen und kann vielleicht auch noch einige lustige Kunststücke.

 

                           Machen Sie aus der Not eine Tugend.

                                             Viel Erfolg!!!

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